Gendern und die Macht der Sprache: Ein Überblick über die Debatten und Herausforderungen

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Sprache hat die Macht, die Welt, in der wir leben, zu formen und zu prägen. Sie kann Menschen einschließen oder ausschließen, Vorurteile bestätigen oder hinterfragen. Kein Wunder also, dass das Gendern, also die Verwendung von gendergerechter Sprache, in vielen Ländern zu einer umstrittenen Frage geworden ist. Doch was steckt eigentlich hinter dem Gendern und warum ist es so wichtig? In diesem Blogartikel möchten wir einen Überblick über die Debatten und Herausforderungen rund um das Gendern geben und einige Tipps für eine inklusive Sprache geben.

Gender pronomen non binary

Was bedeutet Gendern eigentlich?

Unter Gendern versteht man die Verwendung von Sprache, die nicht auf das binäre Geschlechtersystem (männlich/weiblich) reduziert ist, sondern die Vielfalt an Geschlechtern und Identitäten berücksichtigt. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung von Gendersternchen (*), die Verwendung von genderneutralen Pronomen wie „sie“ oder „sie/er“ oder die Vermeidung von geschlechtsmarkierten Begriffen wie „Arbeiter“ oder „Pflegerin“ geschehen.

Das Gendern hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, vor allem im Zusammenhang mit der LGBTQIA+-Bewegung und der Diskussion um Diskriminierung und Gleichberechtigung. Denn die Verwendung von geschlechtsneutraler Sprache kann dazu beitragen, Vorurteile und Stereotypen abzubauen und eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen.

Falls du mehr zum Thema LGBTQIA+ wissen möchtest, empfehlen wir dir unseren Blogbeitrag „LGBTQIA+: Herausforderungen auf dem Weg zur Gleichberechtigung„.

Das Gendern stößt jedoch nicht überall auf Begeisterung

In vielen Ländern gibt es Debatten darüber, ob die Verwendung von genderneutraler Sprache notwendig oder sogar schädlich ist. Einige argumentieren, dass das Gendern unnötig kompliziert sei und die traditionelle Sprache ausstirbt. Andere sehen das Gendern als Angriff auf die kulturelle Identität oder als Versuch, die Geschlechterrollen zu verwischen.

Doch wie steht es tatsächlich um das Gendern? Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass das Gendern kein neues Konzept ist, sondern schon seit Jahrzehnten von feministischen Bewegungen und LGBTQ+-Aktivisten praktiziert wird. Die Idee hinter dem Gendern ist es, die Sprache zu entkernen und zu einem Werkzeug der Gleichberechtigung und Inklusion zu machen.

Dennoch gibt es natürlich auch Herausforderungen beim Gendern. Eine davon ist die Umsetzung in der Praxis. Es ist nicht immer einfach, die richtigen Worte zu finden und sich an die neuen Regeln zu gewöhnen. Zudem gibt es noch immer keine einheitlichen Regeln für das Gendern, wodurch Verwirrung entstehen kann.

Eine andere Herausforderung ist die Akzeptanz. Wie bereits erwähnt, gibt es immer noch viele Menschen, die das Gendern ablehnen und argumentieren, dass die traditionelle Sprache immer weniger verwendet wird. Dies kann dazu führen, dass Menschen, die sich für das Gendern einsetzen, diskriminiert oder sogar angegriffen werden.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es viele gute Gründe, warum das Gendern wichtig ist und warum wir uns alle bemühen sollten, inklusive Sprache zu verwenden. Zum einen hilft es dabei, Vorurteile und Stereotypen abzubauen und eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen. Zum anderen gibt es viele Menschen, die sich durch das binäre Geschlechtersystem ausgeschlossen fühlen und für die die Verwendung von genderneutraler Sprache eine Möglichkeit ist, sich selbst zu repräsentieren und anerkannt zu werden.

Gender neutrale Toilette

Tipps für die Anwendung Geschlechtsneutraler Sprache:

  • Verwende genderneutrale Pronomen wie „sie“ oder „sie/er“, wenn du über Menschen schreibst, deren Geschlecht du nicht kennst oder die sich nicht dem binären Geschlechtersystem zuordnen.
  • Verwende geschlechtsneutrale Begriffe, wenn es möglich ist. Statt „Arbeiter“ kannst du beispielsweise „Mitarbeiter“ oder „Beschäftigte“ verwenden. Statt „Pflegerin“ kannst du „Pflegefachkraft“ oder „Pflegekraft“ verwenden.
  • Vermeide die Verwendung von geschlechtsmarkierten Begriffen, wenn sie nicht notwendig sind. Beispielsweise gibt es keinen Grund, das Geschlecht von Lehrerinnen oder Lehrern zu erwähnen, solange es nicht für die Story relevant ist.
    • Verwende Gendersternchen (*) oder andere genderneutrale Anreden, wenn du nicht sicher bist, welches Pronomen oder welche Anrede du verwenden sollst.
    • Sei offen für Feedback und lerne dazu. Wenn jemand dir sagt, dass eine bestimmte Formulierung nicht inklusive ist, nimm das Feedback an und versuche, es beim nächsten Mal besser zu machen.

    Das Gendern ist ein komplexes Thema und es gibt viele Meinungen und Debatten darüber. Aber letztendlich geht es darum, eine inklusivere Sprache zu schaffen, die die Vielfalt der Geschlechter und Identitäten in unserer Gesellschaft widerspiegelt. Indem wir uns bemühen, genderneutrale Sprache zu verwenden, können wir dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen.

Falls du dir nicht sicher bist wie du richtig genderst, dann wirf einen Blick auf die Webseite „geschicktgendern.de„.